Sicherheit im Wandel – und die Frage, ob wir uns etwas vormachen

Landrätin Judith Odermatt-Fallegger macht sich gedanken über Sicherheit im Wandel

Steigende Gewalttaten, Drohungen gegen Behörden und zunehmende Cyberangriffe gehören auch in Nidwalden mittlerweile zum Alltag. Dies schafft in den Bereichen Schutz, Prävention und Präsenz zusätzliche Erwartungen an die Behörden. Es stellt sich lediglich die Frage, wo wir unseren knappen Ressourcen einsetzen – oder folgen wir reflexartig dem Ruf nach mehr Staat?

Gerade ein kleiner Kanton wie Nidwalden kann sich keine Symbolpolitik leisten. Wir brauchen Prioritäten statt Aktionismus. Sichtbare Präsenz dort, wo Hotspots entstehen. Ein professionelles Bedrohungsmanagement, das Schulen, Gemeinden und Spitäler einbindet. Und starke Kooperationen mit den Kantonen der Zentralschweiz – denn ein Alleingang ist nicht finanzierbar.

Sicherheit bleibt ein Grundrecht. Aber sie entsteht nicht durch bürokratische Strukturen, sondern durch kluge Kooperation und Konzentration der Kräfte. Vielleicht ist genau das die eigentliche Herausforderung: Zusammenarbeit statt Alleingang.

Judith Odermatt-Fallegger