Schule einst und heute
Vor einiger Zeit hatten wir wieder mal Klassenzusammenkunft. Die damaligen Sechstklässler versammelten sich zu einem gediegenen Apero mit anschliessendem Nachtessen und Schwelgen in Erinnerungen.
Nun, alle der ursprünglich 120 Personen sind nicht gekommen; einige sind verstorben, andere unpässlich und Vielen «schtinkts» einfach, sich mit den inzwischen 70-jährigen auszutauschen. Sie haben viel Besseres zu tun; wahrscheinlich in der warmen Stube vor dem Flimmerkasten den «Bergdoktor» anschauen....
Apropos 120 Personen: Wir waren damals in der 6. Klasse tatsächlich 60 Mädchen und eine Parallelklasse mit 60 Buben, also 120 Jugendliche. Dazu hatten wir je 1 Lehrperson. Selbstverständlich war Frontalunterricht angesagt, was denn sonst bei dieser Menge. Beim Fussballspielen der Buben bildeten wir jeweilen 5 Mannschaften à 11 Spieler; es konnten also nicht alle spielen. Aber wir brauchten ja noch Schiedsrichter und Linienrichter und Balleinsammler.
Einer meiner Enkel besuchte letztes Jahr die 6. Klasse. Ich fragte ihn, wie viele Kinder sie in der Klasse seien? Genau wusste er es nicht, meinte aber so um die 20. Dann wollte ich wissen, wie viele Lehrer (oder man sagt ja Lehrpersonen) wohl in der Klasse unterrichten würden. Nach einigem Nachdenken kam er auf vier.
Dies wiederum brachte dann mich zum Nachdenken. Also heute hat man in der Klasse einen Drittel der damaligen Schülerzahl, dafür aber 4× mehr Lehrpersonen. Das Fazit: Es ist unabdingbar, dass die heutigen Schüler
viel gebildeter, einiges gescheiter und vielleicht auch gewitzter aus der Schule kommen als wir! Oder doch nicht?