Diesmal fand der Parteitag der FDP.Die Liberalen Uri in Andermatt statt. Nach der Begrüssung durch die Präsidentin der FDP Ursern, Elisabeth Rüegg, erläuterte der parteilose alt-Gemeinderat Erich Renner anschaulich, was Andermatt zurzeit bewegt: Das Siedlungsleitbild, die drei lokalen Entwicklungsschwerpunkte Mitte, Wyden und Oberalppass, der Verkehr sowie die Wohnungsmarksituation standen dabei im Zentrum.
Anschliessend drehte sich alles um die vier kantonalen Abstimmungsvorlagen vom 18. Mai 2025. Landrätin Dori Tarelli stellte als Mitglied der Gesundheitskommission das Gesetz über die Unterstützung der familienergänzenden Kinderbetreuung vor. Die neue Rechtsgrundlage eliminiert Schwächen im bisherigen System und ermöglicht es, den Kreis der Unterstützungsberechtigten auf ein sinnvolles Mass zu erhöhen. So können die Vereinbarkeit von Berufs- und Familienarbeit, die Erwerbstätigkeit und die Standortattraktivität gesteigert und dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden – alles durchaus liberale Anliegen. Dass der Kanton und künftig alle Gemeinden solidarisch mittragen, wird begrüsst. Die Anwesenden folgten der Abstimmungsempfehlung von Regierungs- und Landrat sowie der Parteileitung und fassten mit grosser Mehrheit die Ja-Parole zum Kinderbetreuungsgesetz.
Sinn und Zweck, wichtige Grundsätze sowie die materiellen Änderungen in der Gesamtrevision des Gesetzes über die öffentliche Sozialhilfe wurden von Landrätin Petra Muheim Quick aufgezeigt. Sie ist ebenfalls Mitglied der Gesundheitskommission. Das geltende Sozialhilfegesetz wird durch die Revision an verschiedene aktuelle Entwicklungen angepasst. Der Einbezug von Vermögensverzichten in die Berechnung der wirtschaftlichen Sozialhilfe, die Rückerstattungspflicht mit Ausnahme von jungen Erwachsenen und neue Möglichkeiten, begründeten Missbrauchsverdachten zu begegnen, sind im Sinne der FDP Uri. Ebenso die ausdrückliche Regelung der Nothilfe. Nach der einstimmigen Befürwortung durch die FDP-Landratsfraktion und die Geschäftsleitung sagte auch der Parteitag mit zwei Enthaltungen Ja zum revidierten Sozialhilfegesetz.
Die Details zum Kinderbetreuungsgesetz und zum Sozialhilfegesetz werden über Verordnungen geregelt. In deren Vernehmlassung werden sich die Liberalen selbstverständlich aktiv einbringen.
Keine Diskussionen gab es zum durch Regierungsrat Georg Simmen erläuterten Expropriationsgesetz. Dass landwirtschaftliches Kulturland bei Enteignungen mit dem Dreifachen des ermittelten Höchstpreises entschädigt wird, wird von der Geschäftsleitung wie auch von der Versammlung einstimmig gutgeheissen. Wie erwartet kontroverser ging es bei der Debatte um die kantonale Volksinitiative «Schneehuhn und Schneehase leben lassen!» zu. Die Vorlage und die Contra-Argumente wurden von Landrat und Jäger Joe Inderkum erläutert. Er ist Mitglied der Sicherheitskommission. Alt-Landrat und Komiteemitglied Ludwig Loretz zeigte Pro-Argumente auf.
Zu beiden Haltungen gab es Fragen, Ablehnung und Zustimmung. Bei der Parolenfassung resultierten 18 Nein- und 12-Ja-Stimmen bei null Enthaltungen. Man ist gespannt auf den Ausgang der Volksabstimmung.
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